16. Juli 2016

New York - Teil V (Ground Zero + One World Trade Center)






Hallo ihr Lieben !

Heute kommt der fünfte Teil unserer New York Reise.

An diesem Tag hatte ich nach dem Aufstehen richtig Bauchgrummeln.
Und das lag an den Aktivitäten, die wir vorhatten.

Als erstes ging es mit dem Taxi zum Pier.
Hier hatten wir einen 30 minütigen Hubschrauberflug
gebucht. Es war zwar nicht ganz billig, aber ich kann das nur jedem
ans Herz legen !
Es war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben !













New York und die Umgebung und alle schönen Orte von oben zu sehen,
war einfach atemberaubend ! Und als ich dann zum ersten mal 
Ground Zero von oben sah, war es um mich geschehen und die
Tränen liefen zum ersten Mal an diesem Tag. 





Wieder am Boden war dies auch unsere nächste Anlaufstelle.
Nach einem kurzen Abstecher zur Wall Street kamen wir am
Ground Zero an. 











Wisst ihr noch, was ihr am 11. September 2001 gemacht habt ?
Ich weiss es noch ganz, ganz genau.
Eigentlich hätte meine damals 5jährige Tochter auf den Geburtstag
ihres Kindergartenfreundes gehen sollen. Aber dann rief die Grossmutter
dieses Kindes an und sagte mir, dass der Kleine ins Krankenhaus
musste. Er hatte als Baby eine Herztransplantation bekommen
und nun sah es auf einmal nicht mehr gut für ihn aus. 

Ich war geschockt und wir beschlossen, den Nachmittag 
in Ruhe daheim zu verbringen.
Während meine Mädchen spielten, habe ich das Bügelbrett 
ins Wohnzimmer gestellt und den Fernseher angeschaltet. 
Irgendeine banale Nachmittagsshow. 
Und dann wurde die Sendung unterbrochen und davon berichtet, 
dass ein Flugzeug ins World Trade Center geflogen sei.
Wie viele andere Menschen dachte ich auch, dass es es 
verirrtes Sportflugzeug gewesen sei.
Aber dann flog kurze Zeit später das zweite Flugzeug in den 
anderen Tower und es war klar: dass war kein Zufall.

Gebügelt habe ich an diesem Tag nicht mehr.
Ich war wie betäubt und konnte nicht glauben, was da geschehen war.

In den Jahren danach hat mich dieser Tag nie wieder los gelassen.
Ich habe viele Dokumentationen über das Attentat gesehen und
Bücher gelesen und in mir wuchs der Wunsch, einmal an diesem
Ort zu stehen. 








Und nun war es soweit: 
Vor mir lagen die beiden Brunnen, die nun an der Stelle der 
zerstörten Zwillingstürme stehen. 
Ich habe alles um mich herum ausgeblendet und nur da gestanden
und meine Hände auf die sonnenwarme Kupferumrandung mit
den eingefrästen Namen gelegt. 

Fast 3.000 Namen ! So viele Menschen, die damals starben.
So viele persönliche Schicksale !








Diese Gedenkstätte ist wunderschön geworden! Wenn man in diesem 
Zusammenhang das Wort "schön" benutzen darf.  





Danach gingen wir in das National 9/11 Memorial and
Museum.
Auch jetzt, Wochen danach, finde ich kaum Worte für das, was
ich dort empfunden habe. 
Tief unter der Erde an den Fundamenten der Zwillingstürme zu stehen.








Die riesigen Metallstreben, die man so oft im Fernsehen und auf 
Bilder gesehen hatte, waren jetzt zum Greifen nah. 





Eine Wand, an der ettliche Suchplakate von damals 
aufgehangen wurden. 
Auf einem ein Aufruf "Have you seen my daddy ?"
Hier liefen mir die Tränen nur so über das Gesicht und
ich musste mich erstmal wieder sammeln.




Natürlich hatte ich viele dieser Dinge schon im Fernsehen gesehen,
aber hier waren sie so furchtbar real. So nah. So persönlich. 

Die Strebe, die als allerletztes in einer feierlichen Prozzession 
vom Ground Zero geborgen wurde. 





  Die Schuhe einer Frau, die sie auf ihrer Flucht ausgezogen hatte,
um schneller die Treppen runter laufen zu können.
 Eine Puppe. Schlüssel, Münzen, Ausweise ...
 Eine zerstörte Flugzeugtür.





















Einen zusammengepressten verschmolzenen Steinblock,
der mal 3 Stockwerke des WTC gewesen war. 






Die Wand, hinter der die nicht mehr identifizierbaren menschlichen
Überreste bestattet sind.    



 


All diese sieht man dort im Museum und es ist eigentlich mehr,
als man an einem Besuch verkraften kann.        

 Ich habe hier geschrieben, gelöscht, geschrieben, gelöscht,
geschrieben und wieder gelöscht.
Das hier würde ein Buch werden
 Daher habe ich mich entschlossen 
bevor der Post überhaupt nicht mehr online geht
nur die Photos mit "kurzer" Beschreibung zu posten.  

Als wir später wieder in Freie traten, haben wir uns erst einmal
auf eine Bank gesetzt und schweigend die Sonnenstrahlen genossen. 
Worte waren einfach nicht notwendig. 

Erst hatten wir nicht vor, uns auch noch das neue WTC anzusehen.
Aber im Nachhinein war es das Beste, was wir im Anschluss
machen konnten.  

 
 


   
 Das One World Trade Center wurde im Mai 2015 für die Öffentlichkeit freigegeben.

Es ist 541,3 Meter hoch und ist damit das höchste Gebäude der USA
und das vierhöchste der Welt.  

Der Ausblick von hier oben ist phantastisch.
(Meine Photos von hier oben leider nicht, bedingt durch die
Sonneneinstrahlung und die von hunderten von Händen 
schmierigen Fensterscheiben ...) 










 














Die Erlebnisse dieses Tages waren für mich einfach nur beeindruckend
und auch wenn es sich vielleicht einfach nur kitschig anhören mag:
ein Stück meines Herzens ist in New York geblieben  

Im nächsten Post nehme ich euch mit nach Brooklyn.
Habt ihr Lust ?

Liebe Grüsse,
Anja


 

4 Kommentare:

  1. Liebe Anja,
    jetzt sitze ich hier und mir laufen die Tränen. Ich habe am alten World Trade Center einmal den 4. Juli mitgefeiert, dort gab es ein wunderbares Restaurant, dessen Decke so hoch war, dass Palmen darin standen...
    Ich sehe Deine Bilder und ich bin ja nicht blöd und habe natürlich die Geschehnisse alle verfolgt aber nicht immer fällt es mir so schwer zu glauben, dass sie nicht mehr da sind, diese beiden stolzen glänzenden Zwillingstürme...
    Ich weiß übrigens auch noch sehr genau, was ich an diesem Tag gemacht habe, ich glaube, so etwas vergisst man auch nicht, vor allem nicht, wenn an einen Ort persönliche Erinnerungen gebunden sind!
    Oh, wie kriege ich nun die Kurve?
    Ich finde Deine Fotos von oben super gelungen! Mal im ernst, ich war ja immer in den Sommerferien in New York und da hat's immer Wetter mit vielen, vielen "H": Hazy, hot, humid... Ich musste immer um gute Aussicht kämpfen, denn miest gesellte sich noch steamy hinzu... Der üblicher New Yorker Sommersmog halt...
    Und ja, bitte nimm uns mi nach Brooklyn!!!
    Hab einen schönen Sonntag und sei lieb gegrüßt
    Vanessa

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  2. Beeindruckend Anja.... Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass es so ein Museum dort gibt....
    Das müssen wirklich komische gefühlt sein, wenn man dort steht uns sich all das anschaut.
    Ich weiß auch noch was ich an dem Tag gemacht habe. Ich war beim Media M. und habe einen Fernseher gekauft und in genau dem Moment kamen die Bilder auf den ganzen Monitoren!!! Unglaublich.
    Ich finde diene USA Serie total klasse, man ist "so nah dran". Vielen Dank dafür.
    Herzliche Grüße
    Birthe

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  3. Mensch Anja
    Das hatte ich mir so auch nicht vorgestellt. Jetzt musste ich auch ein paar Tränen verdrücken...echt bewegend und beeindruckend.
    Danke fürs mitnehmen....Janine

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  4. Liebe Anja,

    ich bin eigentlich eine stille Leserin aber ich möchte dir danken, dafür dass du uns mitgenommen hast und deinen Eindruck noch mit so passenden würdevollen Worten versehen hast - ich bin zutiefst berührt.

    Dankbare und liebe Grüße
    Bianca

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Danke für Deinen Kommentar !
Ich freue mich riesig über jeden einzelnen :o) !